Ein Tumor! Ohje! Und nun? Soll das Gewächs, die Wucherung chirurgisch entfernt werden, oder nicht? Was wäre wenn nicht….Eine wichtige Frage, um deren Beantwortung kein Tierhalter drumherum kommt. Ich versuche, verschiedene Aspekte zu beleuchten und natürlich auch die homöopathische Sicht darzulegen. Einmal mehr sind wir mit unserer eigenen Sichtweise konfrontiert.
Was sagt die Wissenschaft
Die Schulmedizin geht davon, dass es gutartige und bösartige Umfangsvermehrungen gibt. Spätestens, wenn die spezielle Art des Tumors zu den sogenannten bösartigen Gebilden gehört, wird zur Operation geraten. Nach dem Motto „was weg ist, ist weg “ und kann nicht mehr wachsen, Streuen oder den Organismus anderweitig gefährden. Ist das so? Ähnlich wie eine Statistik beim Menschen, die aufzeigt, wie lange der Betroffene mit einer Operation lebt, ohne dass genau das gleiche Gebilde wieder auftaucht. Verstirbt der Betroffene jedoch zwei Jahre später an einem anderen kranken Zustand ist dies nicht relevant für die Überlebensstatistik..
Genau dies aber betrachten wir in der Homöopathie.
Wann es besser ist zu operieren
Behindert der Tumor lebenswichtige Funktionen kann es erst einmal nützlich sein, das Hemmnis zu entfernen. Hierfür hat die Schulmedizin wunderbare Möglichkeiten Leben zu erhalten! Nur endet die Situation nicht mit der Entfernung von Gewebe, einer Bestrahlung oder einer Chemo-Therapie, wie sie auch in der Veterinärmedizin immer öfter Einzug hält. Wieder einmal erinnere ich an einen physikalischen Energiererhaltungssatz: „Energie geht nicht verloren, kann aber in einer andere Form umgewandelt werden!“ In der Homöopathie sprechen wir von einer „Unterdrückung“ oder auch von einer „Verschiebung“ des Symptomenbildes. Der Tumor könnte bei paarig vorhandenen Organen (zwei Ohren, zwei Vorderläufen, zwei Seiten usw.) auf der anderen Seite erscheinen. Das ist die wahrscheinlichste und unkomplizierteste Variante. Es kann aber auch eine Verschiebung ins Körperinnere kommen.
Die Folge
Die Folge hieraus ist dann meist eine weitaus schlechtere Voraussetzung für das Leben des Tieres. Wir gehen davon aus, das die Lebenskraft stets bemüht ist, das Leben zu erhalten und sich so lange als möglich bemüht, Störungen in eine leichtere, dem Leben zuträglichere Form zu bringen. Das kann beispielsweise heissen, eine vorherrschende Dynamik, sei es vererbt, oder erworben (in der Homöopathie sprechen wir hier von Miasmen) nach Aussen, auf die Oberfläche zu schieben, weg von lebenswichtigen Funktionen und Organen. Am Symptomenbild erkennen wir, auf welcher miasmatischen Ebene der Organismus sich befindet und welche Heilungsversuche er unternimmt. So erscheint vielleicht ein „sykotischer“ Zustand als Tumor auf der Haut. Sichtbar und daher meist als besonders bedrohlich empfunden.
Unterdrückung
Durch zahlreiche Unterdrückungen, viele Medikamente, Impfungen usw. kann sich diese Dynamik verändern. Ein im Wachstum befindlicher Tumor kann einen zerstörerischen (die Schulmedizin spricht dann von Bösartikeit) Zustand annehmen. Was nun? Nun sind sind wir wieder bei der Sichtweise, dem Verständnis der Dynamik und der Notwendigkeit eine Entscheidung zu treffen. Das ist wie mit den Äpfeln und Birnen. Wir können sie nicht wirklich miteinander vergleichen. Die einen sind nicht schlechter als die anderen. Die Schulmedizin nimmt genau das für sich in Anspruch. Entfernen des Tumors, um eine weitere Ausbreitung, ein unkontrolliertes Ausbreiten in die Umgebung zu verhindern. Wir Homöopathen möchten genau dies ebenfalls. Die Lebenskraft und deren Lösungsversuche so gut als möglich darin zu unterstützen, gesündere Ausdrucksformen zu finden, Tumorwachstum überflüssig zu machen und die Lebensfreude zu erhalten. Um so wichtiger, wenn beide Wege kombiniert werden, wenn der Tumor zuerst entfernt und die homöopathische Begleitung folgen soll. Die Dynamik der Lebenskraft darf trotzdem nicht ausser Acht gelassen werden.
Wem vertraue ich?
Der Tierhalter muss sich entscheiden, welchem Weg er vertraut. Welche Brille seiner eigenen Wahrnehmung am ehesten entspricht. Die Simile-Regel, das Wirkgesetz der Homöopathie greift auch hier: Ähnliches wird durch Ähniches geheilt! Zum Schluss einige Zeilen, die das Thema ergänzen und zum Nachdenken anregen. Leider weiss ich nicht, wer sie verfasst hat:
„Das Krankhafte kann nicht einfach wie ein Fremdkörper beseitigt werden, ohne dass wir Gefahr laufen, zugleich etwas Wesentliches, das auch leben sollte zu zerstören. Unsere Aufgabe besteht nicht darin, es zu vernichten, sondern wir sollten vielmehr das, was da wachsen will, hegen und pflegen, bis es schliesslich seine Rolle in der Ganzheit der Seele spielen kann."
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