
TT.E.A.M. Tellington-Touch
Linda Tellington Jones (LTJ) entwickelte den „Tellington-Touch“ als eine neue Art der Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Der Name TT.E.A.M beinhaltet die gesamte Arbeit, inkl. der Bodenarbeit, dem Fahren vom Boden und auch das Reiten mit besonderen Hilfsmitteln; wie das Halsringreiten, den Balance-Zügel u.v.m.
Die Körperarbeit sieht auf den ersten Blick wie eine Art Massage aus, wirkt jedoch viel tiefer. Die ungewöhnlichen Berührungen und Bewegungen setzten Impulse ans Nervensystem und es kann sich neu orientieren. Durch dieses „neue“ Körpergefühl können tief sitzende alte Schmerzmuster abgebaut werden, die vorher zu Widersetzlichkeiten oder Ungehorsam des Tieres geführt haben können. Der Körper speichert jede Art von Erfahrung in seinem „Zellgedächtnis“. Daher kann oft eine einzige neue Erfahrung zur Neuorientierung ausreichen.
Selbstverständlich können diese Berührungen auch beim Menschen angewandt werden. Das Bewusstsein unseres Zellgedächtnisses ist der richtige Ort, um die Begrenzung unseres Selbstbildes aufzulösen.
Durch neue Erfahrungen bei der Bodenarbeit lernt das Tier andere, vielleicht einfachere Bewegungsmöglichkeiten kennen. Körperkoordination und Gleichgewicht verbessern sich erheblich – das Selbstvertrauen wird gesteigert. In der Arbeit mit Pferden lernt das Team Mensch/Tier durch gezielt eingesetzte Übungen beim Reiten mehr Harmonie zu entwickeln und vertrauensvoll miteinander zu arbeiten. Unabhängig von einzelnen Reitstilen machen wir einen Schritt weiter hin zum „Joy of Riding“.
TT.E.A.M. stellt keine Therapie nur für sogenannte „Problemtiere“ dar. Vielmehr ermutigt die Tellington-Methode, das Tier bewusst zu behandeln und nicht nur, wie z.B. beim Einsetzen von Flucht- oder Kampfinstinkt, weiterhin unbewusst zu reagieren. Gerade Jungtiere können so erheblich in ihrer Lernfähigkeit gefördert und so auf ihre spätere Aufgabe vorbereitet werden.
Ein Spruch von LTJ, den ich nicht vergesse:
„Ich arbeite lieber mit ein paar hundert Gramm Nerven, als mit 500 kg Muskeln und Knochen“.
Das Gehirn, die Schaltzentrale, besteht aus Nervengewebe. Erst dieses informiert und leitet Impulse weiter an andere Organe und deren Gewebe (Ausnahme bilden die Reflexe). Wir arbeiten also mit dieser Zentrale, die fähig ist ständig dazuzulernen, und den Organismus neu zu steuern. Das ist ein effektiver Weg.
Wie arbeite ich heute damit?
Ich bin seit vielen Jahren lizensierter TT.E.A.M. und Ttouch Practitioner. Lange Zeit lehrte ich diese Arbeit hauptberuflich. Für mich stellte es damals die erste Annäherung an das Thema Körperbewusstsein dar. Wie eine Offenbarung zeigte sich dadurch auch der erste Schritt in die therapeutische Arbeit. Ich wende sie heute selbstverständlich auch während meiner homöopathischen Arbeit an. Meine Hände arbeiten nach so vielen Jahren oft ganz alleine, während ich der Krankengeschichte lausche. Es ist so effektiv, dass ich anschließend gerne dem Tierhalter ein paar einfache Griffe zeige, die seinen täglichen Umgang, sowie tierärztliche Interventionen, oder Medikamenten-Gaben deutlich erleichtern.
Sofern es meine Praxis-Tätigkeit erlaubt, unterrichte den Ttouch weiterhin sehr gerne in Form von Einzelunterricht oder Kursen für Pferde, Hunde und Katzen. Gelegentlich haben wir auch Kühe, Ziegen und anderes Getier mit dabei. Wichtiger Bestandteil dieser Seminare ist das Erspüren am eigenen Körper, das Wahrnehmen und Hinfühlen…. so entwickelt sich ganz von selbst der „Ttouch-Blick“, ein typisch entspannter Gesichtsausdruck, den wir später immer wieder haben wollen.