Das höre und lese ich oft: „Nein, da ist nichts zu machen. Das ist unheilbar! Es ist wissenschaftlich erwiesen“. So die schulmedizinische Sicht auf manche Krankheitsgeschehen.
Es gibt aber auch andere Blickrichtungen. Wir können nicht Äpfel mit Birnen in einen Topf werfen und behaupten, das seinen alles Äpfel. Oder Birnen seien schmackhafter als Pfirsiche, das versteht jeder.
Es ist reine Betrachtungsweise. Schaust du in linearer Form auf das Krankheitsgeschehen, auf den Namen, auf das kranke Teilchen, so ist es logisch und folgerichtig, genau dieses Einzelteil zu behandeln. Ist das nicht möglich, ist das Geschehen „unheilbar“.
Dabei geht es nicht darum, was die bessere Methode, das richtige Vorgehen ist…. es ist wie mit den Äpfeln und den Birnen, zwei völlig verschiedene Früchte, mit ihren ganz eigenen Besonderheiten.
Stell dir vor, du bist in einem Museum.
Du stehst direkt vor einem riesengroßen Gemälde, dann siehst du nur einen kleinen Ausschnitt der Leinwand. Gehst du einen großen Schritt zurück und schaust neu, dann kannst du das Gesamtkunstwerk erkennen.
Ähnlich ist es bei einem kranken Organismus. Alle Einzelteile sind Bestandteil des Gesamtorganismus. Das ist ein großes Werk! Viele der Einzelteile arbeiten als Systeme zusammen. Das Verdauungssystem mit Magen, Darm, der Leber, dem Pankreas, den Hormonen usw.
Änderst du ein einzelnes Teil dieses Systems, ändern sich das gesamte Bild! Das sind Naturgesetze. Überall anwendbar. Wir sehen das heute auch in den Ökosystemen, in Wirtschaftsbereichen und eben auch in der menschlichen oder tierischen Natur.
Vereinfacht ausgedrückt können wir auf ein „Sowohl-als-auch“-System blicken. Dort gibt es das Detail (der Ausschnitt im großen Bild) als auch das Gesamtkunstwerk, mit all seinen vielen Einzelheiten.
Genau das tun wir in der Homöopathie. Wir sehen alle Einzelteile. Wir machen ein großes Bild daraus und wollen verstehen, wieso der Organismus krank geworden ist. Wir behandeln also nicht das einzelne Teil mit einem bestimmten Krankheitsnamen, sondern den kranken Menschen, oder das kranke Tier. Wir gehen noch einen Schritt weiter, wir behandeln die Lebenskraft, jene Instanz, die den gesamten Organismus steuert. Mehr dazu in diesem Artikel: Lebenskraft
In der Miasmatik, einem Bereich der Homöopathie, der sich den vererbten und angeborenen Besonderheiten annimmt – „bei uns leiden alle in der Familie an Rheuma..“ – haben „unheilbare“ Geschehen ihren Platz. Die meisten Autoimmun-Krankheiten gelten als nicht heilbar. Katzen sind besonders kreativ darin, nicht kontrollierbare Krankheitszustände zu entwickeln. Lediglich auftretenden Entzündungs-Zeichen wird mit unterdrückenden Maßnahmen begegnet.
Nehmen wir den Körper als Ausdrucksorgan des gesamten Organismus wahr, sieht die Sache anders aus. Als Folge dieser Wahrnehmung möchte ich das Gesamtkunstwerk verstehen, eine Ursache finden. Was will der Künstler (die individuelle Lebenskraft des lebendigen Wesens) damit ausdrücken? Kann er vielleicht auch gesündere Muster finden?
Betrachte ich das Etikett, das einzelne Organ, oder einen kleinen Gewebebereich, ist es nur logisch, diese Information zur Grundlage meiner therapeutischen Intervention zu machen.
Betrachte ich das ganze Bild, mit dem gesamten Organsystem, den ganzen Organismus, oder sogar zusätzliche Umstände, Lebensumfelder, sehe ich etwas anderes.
So, nun bin ich mehrmals Hin und her gesprungen…… Kennst du dich noch aus? Wo schaust du hin? Es ist nicht zielführend, nun die eine, oder die andere Sichtweise zu negieren, es kommt darauf an, was ich möchte, wohin ich schaue. Mag ich lieber Äpfel oder Birnen? Und wer hat denselben Geschmack wie ich?
Und die Schnittstelle?
Ich denke, jeder sollte das tun, was er kann. Die Schulmedizin hat tolle Möglichkeiten in der Diagnostik, der akuten Lebensrettung und in der Chirurgie. Denken wir nur an die Ersatzteile von Gelenken und Geweben! Wie schnell sind die Patienten wieder mobil!
Die Homöopathie hat ihre Domäne in der Behandlung von chronischen Geschehen, bei vererbten Zuständen und „unheilbaren“ Krankheiten. Warum nicht von Beiden nehmen? Es schreibt dir niemand vor, dass du für die Diagnose und für die therapeutische Begleitung die gleiche Institution beauftragen musst.
Ist der Organismus überfordert, für sich momentan einen gesünderen Ausdruck zu finden (oder der Tierhalter), so ist es durchaus sinnvoll, kurzzeitig unterdrückende Maßnahmen zu ergreifen. Gesünder wird davon keiner….. aber es kann eine große Hilfe in den Anfängen einer therapeutischen Begleitung sein.
Die homöopathische Intervention wirkt trotzdem! Lass dir nichts anderes erzählen…. Es ist nicht ideal, aber durchaus möglich. Würde ich einem Asthmatiker gleich zu Beginn seine Sprays verbieten, würde dieser wohl nicht mehr in die Praxis kommen. Und beim Tier? Auch hier gilt die Voraussetzung: Es muss machbar sein.
Wohin geht deine Wahrnehmung?
Willst du mehr darüber hören? Oder hast du Fragen zu bestimmten Krankheitsgeschehen in deiner Familie, oder bei deinem Tier?
Ich habe ein Zoom-Meeting organisiert. Komm gerne dazu und stelle deine Fragen!
Neueste Kommentare