Homöopathie ist interessant, aber viel zu kompliziert!“
Vielleicht denkst du das auch?

Natürlich – es gibt über 3000 homöopathische Arzneimittel, die mehr oder weniger bekannt sind. Doch wer sagt, dass man alle kennen und beherrschen muss, um Homöopathie zu erlernen und erfolgreich zu behandeln?

Der Gedanke, man müsse immer alles wissen, jeden Fall durchschauen und den Heilungsweg von Anfang bis Ende planen können, wäre vermessen. Das würde fast an Allmacht grenzen – und das ist nicht das Ziel der Homöopathie.


Wissen ist wichtig – Vertrauen ist entscheidend

Ich liebe es zu verstehen, zu analysieren und zu hinterfragen – das steckt einfach in mir. Eine Klientin sagte einmal:

„Du hättest auch Detektivin werden können!“

Doch Perfektion ist nicht das, was ich will. Das würde mich auch abschrecken. Ich kenne gar nicht so viele Mittel. In Ländern wie Indien wird in der Homöopathie-Ausbildung enorm viel Wissen auswendig gelernt. Toll, viele Arzneien zu kennen, aber das allein reicht nicht aus, um Heilung zu fördern.

Was mich wirklich fasziniert, ist die Intelligenz des Lebendigen – dieses tiefe, innere Wissen des Organismus, wie er sich selbst heilen kann. Und diesem Weg zu folgen ist der homöopathische Weg.


Heilung beginnt mit Vertrauen – nicht mit Kontrolle

Wir sind es gewohnt, Autoritäten zu vertrauen: Ärzt:innen, Therapeut:innen, „Koryphäen“, die scheinbar alles wissen, die Zeichen und Symptome kontrollieren. Das hat weniger mit Heilung zu tun.

Eine homöopathische Behandlung – das Zuhören, Beobachten und Begleiten der inneren Bewegung in Richtung Gesundheit, verlangt Vertrauen, in die Heilmittel selbst, in den kranken Menschen, in das kranke Tier und in dessen Lebenskraft.

Hört sich gut an, nicht wahr:) …..zur Beurteilung, ob denn die Begleitung in die richtigen Bahnen gleitet, ob der Mensch, oder das Tier wirklich gesünder wird, dazu im nächsten Abschnitt.


Und dann kamen da die Miasmen …. dem Leben so ähnlich

Wenn wir in der Homöopathie dann auch noch von „Miasmen“ sprechen, klingt das für viele zu komplex oder sogar mystisch.
Doch das Gegenteil ist der Fall: Die Miasmatik vereinfacht vieles.

Als ich 1993 begann, Homöopathie zu lernen, war die miasmatische Beurteilung fast schon eine unerreichbare Disziplin – nur für besonders „helle Köpfe“, so wie es eben auch Hahnemann war.  Seit etwa 20 Jahren wird darüber mehr und differenzierter geforscht. Die Miasmen wurden „anwendbar“ gemacht. Eine grosse Rolle dabei spielte Dr. Rosina Sonnenschmidt, die es schaffte, das Unerreichbare ganz praktisch werden zu lassen.

Warum?
Weil sie den Gesetzen des Lebens folgen. Die alten Bezeichnungen wie „Syphilinie“ oder „Carcinogenie“ mögen fremd klingen, doch sie beschreiben ganz reale, natürliche Prozesse: den Weg des Organismus – hin zur Krankheit oder zur Gesundheit.


Miasmatische Tierhomöopathie – den Weg der Heilung erkennen

Ob Mensch oder Tier – die Miasmatik hilft uns, zu erkennen, ob der Organismus sich in Richtung Heilung bewegt.
Wir beurteilen individuelle Zeichen und Symptome nicht isoliert, sondern im Zusammenhang des Lebensprozesses.

Nur selten muss die Lebenskraft „korrigiert“ werden – etwa, wenn sie blockiert ist oder die natürliche Ordnung verloren hat.
Meist genügt es, sie zu unterstützen und zu stärken, damit der Organismus selbst seinen Weg zurück zur Balance findet.


Zusammenarbeit zwischen Tierhalter:in und Therapeut:in

In der Tierhomöopathie ist die Beobachtung durch die Halter:innen entscheidend.
Wenn sie merken, dass wir wissen, was wir tun, entsteht auch bei ihnen Vertrauen. Manchesmal zeichne ich kurz ein Schema der angewandten miasmatischen Ebenen auf, um zu zeigen, wo sich das Tier im Heilungsprozess befindet. 
Dann wird die Behandlung zu einem gemeinsamen Weg für Tier und Tierhalter und wir als Therapeuten mittendrin.


Zeichen der Lebenskraft

Wo steht das Tier gerade?
Was versucht sein Körper zu tun?
Wie zeigt sich die Heilreaktion?

Absonderungen, Hautveränderungen, das Verhalten oder sogar Bakterien und Parasiten können Hinweise auf den Heilungsweg sein.
Wir deuten diese Zeichen, begleiten sie – und nutzen gegebenenfalls Nosoden, um den Weg in Richtung Gesundheit zu öffnen, wenn bestimmte Prozesse blockiert sind.

So wird ganzheitliche Tierhomöopathie zu einem Dialog mit der Lebenskraft – nicht zu einem Kampf gegen Symptome.


Weniger Theorie – mehr Verständnis für Heilung

Um miasmatisch zu arbeiten, braucht man kein auswendig gelerntes Wissen über tausende Arzneien.
Es geht darum, die Wirktiefe einiger weniger, gut gewählter Mittel zu kennen und gezielt einzusetzen.

Eine Schülerin sagte einmal:

„Es ist so viel einfacher, miasmatisch zu behandeln, als ich dachte – jetzt traue ich mich endlich!“


Homöopathie lernen heißt: Vertrauen lernen

Natürlich – Lernen hört nie auf. Aber das Wichtigste in der Homöopathie ist nicht das Wissen selbst, sondern Verständnis für die Gesetze des Lebens.
Ein gesunder Menschenverstand, eine gute Beobachtungsgabe führen oft weiter als jede Theorie.

Das stetige Ringen um Vertrauen – in die eigene Wahrnehmung, in die Lebenskraft, in das Leben selbst – ist vielleicht unsere größte Aufgabe.
Und zugleich das Wertvollste, was wir lernen können.
Nicht nur als Therapeut:innen – sondern als Menschen. Ist das nicht auch was für dich?