Mensch und Tier möchten sich ihrer ganzen Fülle von Talenten bedienen. Dieses Bedürfnis liegt in der Natur der Schöpfung! Wir alle sind manchmal gezwungen uns einzuschränken, oder passen uns stark an gesellschaftliche Normen an. Wir Zweibeiner reagieren häufig mit uralten Teilen unseres Gehirnes, das uns zu Zeiten des Säbelzahntigers ein Überleben sicherte. Auch unsere Haustiere lernen, ihre Instinkte zu unterdrücken und reagieren mit kompensierten Verhaltensweisen, die manchmal unseren „menschlichen“ ähneln. Egal welche Muster wir bevorzugen, stets wird der Organismus versuchen sich Ausdruck zu verschaffen, je nach individuellem Talent. Kann er dies nicht, wird er daran gehindert – versucht er auf anderem Wege sich Gehör zu verschaffen. Dies tut er dann häufig in Form von körperlichen oder psychischen Symptomen. Das Thema Krankheit und Krankheitssymptome einmal auf diese Weise zu betrachten, öffnet uns Wahrnehmungsebenen, die für das Verhältnis von Mensch und Tier in der Familie nur förderlich sein können. Die Folge unserer Wahrnehmung beeinflusst also die Behandlungsstrategie! Die Auffälligkeiten – nicht als unabhängig voneinander existierende „Fehlfunktionen“ des Körpers zu betrachten – sondern als individuelle Lösungsversuche jedes Einzelnen, lässt uns ein Krankheitsgeschehen völlig neu betrachten! Halten wir uns länger auf diesem Beobachtungsposten auf, stellen wir vielleicht fest, das sich auch unsere Ansicht über die Behandlung solch einer Störung dadurch vollkommen ändert. Jeder einzelne Mensch und jedes Haustier ist auch Mitglied eines größeren Gefüges, der Familie. Jeder für sich mit individuellen Potenzialen ausgestattet, aber auch eingebettet in die nächst grössere Einheit, die Sippe, das Rudel, die Familie. Eine Wahrnehmung, die nicht nur den einzelnen Baum betrachtet, sondern den ganzen Wald! Ein „sowohl als auch“ Bild. Diese Einheit möchte sich nun auch wieder als lebendiger Organismus ausdrücken und wenn nötig, Ausgleich schaffen. Sie tut dies ebenso, wie der Einzelne, jedes Mitglied. Ziemlich seltsam, neu, ungewohnt….Wer gerne in Bildern denkt, kann sich einmal folgendes vorstellen: Wir befinden uns auf dieser Aussichtsplattform und treten nun einen Schritt zurück. Was passiert? …Genau, wir können nun einen grösseren Ausschnitt des Gesamtbildes erkennen. Die immer grösser werdenden Auschnitte ergeben schliesslich das fertige „Puzzle“-Bild, das Gesamtkunstwerk. Das Zusammenspiel im Familienverband mit dem Tier stellt also eine weitreichende Betrachtung des ganzen Gefüges dar. Wichtig wird diese Betrachtung für die Therapie, wenn es sich um Situationen handelt, die immer wieder auftreten, um Krankheitsbilder, die sich bei Mensch und Tier ähneln, oder sich auch in entgegengesetzer Form ausdrücken. Es ist oftmals hilfreich für die Beteiligten, diese Zusammenhänge selbst zu erkennen, oder Impulse dazu von Aussen zu erhalten. In der Homöopathie haben wir eine Möglichkeit, die lebendige Dynamik zu unterstützen, damit Mensch und Tier wieder zu gesünderen Ausdrucksformen ihrer Sprache finden, anstatt mit Krankheitssymptomen reagieren zu müssen. So werden sie einfach überflüssig. Mit uns zusammenlebende Vierbeiner entwickeln oft sehr feine Antennen dafür, was in „ihrer“ Familie nicht in Ordnung ist. Als meist vollwertiges Mitglied versuchen sie das Ungleichgewicht (das oft nach einer Symptomunterdrückung entsteht) auszugleichen. Oft reicht dieses „Sichtbarmachen“ aus, um dem gesamten System – Familie – Erleichterung zu verschaffen. Bestaunen Sie ähnliche Phänomene in Ihrem Umfeld und erleben Sie die eigene Beziehung zu Ihrem tierischen Freund bewusster.
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