Wie sieht eine homöopathische Behandlung beim Menschen aus?
Bei einer homöopathischen Erstanamnese wird die Krankengeschichte des Patienten aufgenommen. Die Aufgabe des Homöopathen ist es, den Zustand des Patienten in seiner Komplexität zu erkennen und das Wesen des Erkrankten zu erfassen. Mitzuhelfen, seinem Gegenüber die individuellen Persönlichkeitsstrukturen zugänglich und erlebbar zu machen.
Das Symptom der Erkrankung bezieht sich in der Homöopathie sowohl auf die körperlichen als auch auf die geistige Verfassung des Patienten. Ebenso auf die Modalitäten, d.h. wodurch sich der Kranke besser oder schlechter fühlt. Gleichsam einem Fingerabdruck auf einem Blatt Papier, versuchen wir, den dazugehörigen „ganzen“ Menschen zu verstehen.
Nach einer ausführlichen Anamnese, die beim Erwachsenen 2 bis max. 3 Stunden , bei Kindern 1 bis 2 Stunden dauert, werden die Informationen ausgearbeitet, „repertorisiert“ wie wir sagen und mit den uns bekannten Arzneimittelbildern verglichen. Je nachdem, wie klar oder unklar sich uns das „Puzzle“ der vielen einzelnen Facetten darstellt kann dies nocheinmal einen erheblichen Zeitaufwand bedeuten. Wir suchen dabei nach einem Mittel, dass dem Patienten „ähnlich“ ist. Dabei bedient sich die Homöopathie dem alten Naturgesetz „Ähnliches“ werde durch „Ähnliches“ geheilt.
Im Laufe einer Behandlung, die wir als Entwicklungsprozess sehen, ist der Patient mit der Aufgabe konfrontiert, sich selbst zu verstehen, sich zu erfühlen, zu sehen, zu erhören, je nach ihm zu Verfügung stehenden „Talenten“ was diese Krankheit mit ihm selbst „zu tun“ hat. Gelingt es, die Lebenskraft durch eine gut gewählte Arznei zu unterstützen, hat der Organismus die Chance, bessere, gesündere Ausdrucksformen für sich zu finden, als mit Krankheitssymptomen zu reagieren. Bei Säuglingen, z.B. laufen diese Vorgänge auf unbewußter Ebene ab.
Die Klassische Homöopathie stellt eine wunderbare Möglichkeit dar, ein Wesen in ihrer ganzen Individualität zu unterstützen und auf ihrem Weg zum „heil“ werden zu begleiten.
Eine Frage, die Sie sich vor einer Homöopathischen Behandlung stellen sollten:
Die homöopathische Vorgehensweise stellt für die meisten Menschen erst einmal eine völlig neue Welt dar. Nicht für jeden ist es selbstverständlich, sofort der Einladung zu folgen, eine andere Wahrnehmungsebene zu betreten. Gerade wenn es um systemische Verknüpfungen im Familienverbund geht. Es fällt schwer, Abstand zu nehmen von unseren Prägungen, vor allem auch beim Thema „Krebs“, oder „unheilbaren“ Krankheiten. Alte Symptome, die vielleicht während einer Behandlung wieder kurzzeitig auftreten, oder andere vorausgehende Erscheinungen, die wieder um ihr Gehör bitten, brauchen schon eine Menge Vertrauen! Dies ist uns begleitenden Therapeuten bewusst und auch unsere Aufgabe, Sie darin immer wieder zu bestärken und Ihnen ihre Erfolge und Ihren Mut aufzuzeigen!
Dennoch können wir Ihnen nichts abnehmen. Den Mut, die Stärke, sich für den ganz eigenen persönlichen Weg zu entscheiden und diesen zu gehen, wird oft erst durch die homöopathischen Impulse möglich. Oft entstehen Lösungsmöglichkeiten, die vorher unvorstellbar waren! Letztendlich müssen Sie selbst entscheiden, ob Veränderung in Ihrem Leben stattfinden darf oder nicht.